Comal(C)2000 Bennöhr
Um Problemlösungen für Computer zu entwickeln, hat sich das Prinzip der schrittweisen Verfeinerung(Top-Down-Methode, strukturierte Programmierung) durchgesetzt und bewährt.
Ein Problem wird schrittweise in einzelne Abschnitte untergliedert, die weiter verfeinert werden, bis eine Stufe erreicht ist, für die ein Äquivalent in der verwendeten Programmiersprache existiert.
Die Programmiersprache dient dann dazu, die in Umgangssprache ausformulierte Problemlösung auf den Computer zu übertragen und dort ablaufen zu lassen.

Die Programmiersprache Comal unterstützt diese Vorgehensweise in hervorragender Weise, weil es möglich ist die umgangssprachlichen Bezeichnungen als Prozedur-, Funktions- oder Variablenbezeichner zu verwenden, so dass lesbarer und verständlicher Programmcode erzeugt wird. Der so entstehende Programmcode hat zunächst sehr viele umgangssprachliche Bestandteile, die in immer weiter verfeinerten Prozeduren und Funktionen Verwendung finden, bis man für eine zunächst noch umgangssprachliche Formulierung eine Anweisung der Programmiersprache COMAL setzen kann. Das Programm ist fertig, wenn man alle Prozeduren soweit verfeinert hat.

Da es bei der Entwicklung eines COMAL-Programms i.a. fast von selbst zu einer Baumstruktur der Prozeduren kommt und da das Programm bei entsprechender Vorgehensweise gut lesbar ist, zeigen Testläufe meist sehr schnell, in welchem Teil eventuell noch Fehler aufgetreten sind.
Besonders für kleinere Programmprojekte im Schulbereich ist COMAL deshalb immer noch gut geeignet. Spaghetti-Code ist zwar auch unter COMAL möglich, wird aber nicht unterstützt. Vereinbarungen von Bezeichnern sind nicht als Selbstzweck erforderlich, sondern können erfolgen. Bei größeren Projekten müssen sie sein - allein schon, um die Übersicht zu behalten.
Auch wenn COMAL häufig als BASIC-Ableger bezeichnet wird, verstellt es doch den Übergang zu PASCAL und Delphi nicht, da die verwendeten Schreibweisen in wesentlichen Teilen gleich sind.
COMAL ist allerdings in manchen Dingen einfacher, aber nicht weniger durchdacht. Das Semikolon als Trennzeichen zwischen Anweisungen entfällt am Ende einer Zeile, ebenfalls "begin" und "end" als Umrahmung von einfachen Strukturblöcken. Dies kommt der Arbeit in der Sekundarstufe I sehr entgegen.
Im Beispielprogramm, welches ein Bild(Haus mit Garten) zeichnet, wird ein Verzweigungspfad (fett gedruckt) vom groben bis zu immer feineren Begriffen deutlich, bis man auf Programmiersprachebene endet. Das Programm läßt sich sicher noch eleganter anlegen(z.B. bei der Parameterübergabe), hat sich aber im Unterricht so ergeben und zeigt das Top-Down-Prinzip sehr deutlich.

© 2000-2008
Hartmut Josi Bennöhr,
Eichenweg 2,
D 25791 Linden
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